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Donnerstag, 22. Juni 2017

Eine Bahnfahrt, die ist lustig...

In den letzten Tagen verbrachte ich einen kleinen Tropenurlaub im sonnigen Hessen. 🌞🌞🌞🍹🍨
Tatsächlich hatte ich vergessen, wie sich heiße Sommersonne auf der Haut anfühlt und dass man wirklich eine kurze Hose tragen kann! 😅

Von dort zurück nach Föhr zu fahren ist ja schon eine recht weite Strecke und mit der Bahn immer ein kleines Abenteuer. Hier die Story von gestern:

Mit dem Regionalzug kam ich (noch) problemlos bis nach Treysa, wo ich immer in den IC umsteige. Während ich auf dem Bahnsteig die letzten Sonnenstrahlen genoss, begann die Serie von schlechten Nachrichten:

"Wegen einer technischen Störung am Zug hat der IC nach Westerland heute 20 Minuten Verspätung". 

Da meine Verbindung auf die letzte Fähre an diesem Tag getimt war, rechnete ich schnell nach: bei 20 Minuten Verspätung müsste noch alles passen. Leider blieb es jedoch nicht dabei. Innerhalb weniger Minuten wechselte die Verspätungsanzeige erst von 20 auf 30, dann auf 35 Minuten. 😒
Nun wurde ich doch etwas nervös. Soll ich einsteigen? Komme ich noch an? Oder fahre ich besser gleich zurück?
So langsam wurde es knapp. Aber da die Fähre wegen Niedrigwasser (auch das gibt es in letzter Zeit öfter 😒) heute etwas später fahren sollte, blieb ich optimistisch. Eigentlich war da immer noch genug Puffer, vorausgesetzt, es würde bei 35 Minuten bleiben. Blieb es nicht.
Als der IC schließlich kam, schafften wir es immerhin bis Kassel. Und dort stand unser Zug. Und stand. Und stand. Und stand...

"Es tut mir leid, was ich Ihnen jetzt mitteilen muss, aber man hat sich in Kassel entschieden, dass wir zwei verspätete ICEs abwarten und vorlassen müssen." 

Was tut die Bahn nicht alles für ihre Pünktlichkeitsstatistik... 😡
Schließlich fuhren wir mit mittlerweile 52 Minuten Verspätung weiter. Das war jedoch immer noch nicht alles. Kurz vor Göttingen blieb der Zug plötzlich mitten in der Landschaft stehen und der hörbar entnervte Schaffner meldete sich erneut per Durchsage:

"Ich würde Ihnen gerne zur Abwechslung mal eine gute Nachricht verkünden, aber leider liegt hier eine Weichenstörung vor. Die Strecke ist nur eingleisig befahrbar und wir müssen hier warten, bis wir an der Reihe sind". 

Da wir nun 67 Minuten Verspätung hatten, stellte ich mich gedanklich darauf ein, dass heute wohl der Tag wäre, an dem ich das Strandhotel in Dagebüll ausprobieren darf - die Standardherberge für am Festland gestrandete Insulaner. Doch ich hatte die Rechnung ohne die Bahn gemacht: Da wurde schnell durch den Zug gegangen und nachgezählt, wie viele Leute nach Föhr wollen, mit der Aussage, man werde "etwas" für uns organisieren. Etwas? Hotelzimmer? Ein Privatboot vielleicht? Nein, besser: extra für die etwa 10 Personen, die noch auf die Insel wollten, hielt der Zug außerplanmäßig in Bredstedt und wir wurden mit bereit gestellten Taxis im Eiltempo zum Hafen gefahren! Das nenn ich gelungenen Service! 👍


Ich hab ja schon viel auf die Bahn geschimpft, aber an diesem Tag waren der Informationsfluss, das Bemühen und der Service wirklich in Ordnung. Mineralwasser wurde uns übrigens auch noch kostenlos zur Verfügung gestellt! (ihr wisst schon, die tropische Hitze im Süden... 😉)

Das Ende der Geschichte? Wir kamen mit dem Taxi in Dagebüll angerast, so eilig wie möglich, und dann - kein Schiff da! Niedrigwasser bremste den Fährverkehr aus. Unnötig zu erwähnen, dass es dann, als die Fähre schließlich kam, noch einen kleinen Zwischenfall mit einem Schwerlast-LKW gab, der sich auf der Laderampe festgefahren hatte.. Kleinigkeit! Das Warten war zu diesem Zeitpunkt auch schon egal. Nun bin ich ja da! 😊

Angekommen!

Sonntag, 11. Juni 2017

10 Zeichen für den Inselsommer

Nach den 10 Anzeichen für den Inselfrühling, die ich euch im März präsentiert habe, folgen nun heute ebenso inseltypische:


 🌞 10 Zeichen dafür, dass auf Föhr der Sommer kommt 🌸😊


Viel Spaß damit! 😉

1. Die Strandkörbe sind da!
Vorbei ist es mit den einzelnen, nicht abgeschlossenen Strandkörben. Nun stehen sie da wieder, dicht an dicht, in drei Reihen und werden für teures Geld vermietet. Und wer abends einen Strandspaziergang macht, entdeckt, dass davon gerne Gebrauch gemacht wird: viele Gäste lassen ihre Luftmatratzen, Schwimmtiere, Badetücher usw. gleich für den nächsten Tag dort.

2. Im Praxiseingang stehen Koffer herum.
Im Gebäude unserer Praxis befindet sich unter anderem auch eine Ferienvermietung, die jetzt im Sommer natürlich Hochbetrieb hat. An- und abreisende Gäste stellen da gerne mal ihre Koffer im Treppenhaus ab, wenn sie noch Zeit bis zur Schlüsselübergabe haben. Da heißt es also aufpassen, wenn man die Tür aufmacht! 👛👜👝

3. Für alle Wege muss man die doppelte Zeit einplanen. 
Während hier im Winter sehr wenig Verkehr herrscht und man mit dem Fahrrad überall blitzschnell hinkommt, muss man nun auf jeden Fall deutlich mehr Zeit einplanen. Sooo viele Autos... an den Kreuzungen kommt sogar mal einer von rechts! 😂

4. Es gibt wieder die volle Joghurt-Auswahl!
Ein Vorteil der Hochsaison: im Supermarkt gibt es wieder richtig Auswahl! Wo im Winter teilweise gähnende Leere in den Regalen herrscht, und z.B. bei Joghurts nur ein eingeschränktes Angebot vorhanden ist, hat man jetzt wieder die Qual der Wahl.

5. Es ist lange hell! Sehr lange! Sehr sehr laaaange!!
Der Nachteil am Leben im Norden sind die langen, dunklen Winter. Der Vorteil die super langen, hellen Sommertage! Im Moment werde ich morgens um ca. 4.20 Uhr wach, weil es hell wird. Dunkel wird es gegen 23 Uhr. Macht 19h Tag!! 🌞🌞

6. Die Fähre ist öfters mal ausgebucht.
Das hatten wir erst vor kurzem, als wir mit dem Dienstauto von einer Veranstaltung auf dem Festland zurückkamen. Wir waren früher dann als gedacht, was im Winter normalerweise kein Problem darstellt. Doch diesmal war da nix zu machen. Ausgebucht! Wir hatten uns gerade auf 2h Wartezeit in Dagebüll eingestellt, als wir doch noch auf den letzten freien Platz auf der Fähre huschen durften - schräg kurz hinter der Laderampe. Ein Hoch auf kleine, platzsparende Autos (der dicke Mercedes durfte nicht mehr mit 😁) und auf das NF-Kennzeichen - Insulaner werden da nämlich gerne mal bevorzugt! 😊😊

7. Sie schwäbeln wieder...
Ein Spaziergang auf der Strandpromenade ist wie eine Reise durch die deutschen Bundesländer: da bayerlts, schwäbelts, berlinerts, gemischt mit hessisch und einem schönen breiten Ruhrpott-Slang... geübte Zuhörer können aus der Zusammensetzung der Dialekte die aktuellen Ferienzeiten in den Bundesländern erkennen! 😉

8. Der Veranstaltungskalender...
... erscheint jetzt nicht nur wieder monatlich, sondern ist ein richtig dickes Heft geworden. Reinschauen lohnt sich!  😉

9. Ich habe Musik auf dem Balkon. 
Ja, ich wohne nicht allzu weit weg vom Sandwall mit dem Musikpavillon... und ja, je nachdem, wie der Wind steht, höre ich die Kurkapelle auch bei mir auf dem Balkon! 😂

10. Und, last but not least, natürlich: Blütenpracht in den Bauerngärten !
In den vielen wunderschönen Bauerngärten in Wyk und in den Inseldörfern herrscht jetzt wieder die herrlichste Blütenpracht - Hortensienbüsche, Pfingstrosen, Rosenstöcke... hach 😍



Freitag, 9. Juni 2017

Sturm?! Wo gibt's denn sowas??

Mit den schönen warmen Sommertagen ist es im Moment leider erstmal wieder vorbei ... es regnet, es regnet, wir werden alle nass ... 😀🎶
Diese Woche hat der Wetterumschwung sogar für einen ordentlichen Sturm gesorgt. Naja, zumindest für mein Insulaner-Neulings-Wetterverständnis sind Windstärken von 9-10 Sturm 😉. Die Wellen waren ziemlich hoch, das Meer aufgewühlt, meine Blumentöpfe auf dem Balkon flogen herum, Äste landeten auf der Straße, sogar auf der Fähre wurde durchgesagt: "Wegen der aktuellen Wetterlage möchten wir Sie darauf hinweisen, dass es während der gesamten Überfahrt zu stärkeren Schiffsbewegungen kommen kann". 😲

Doch der durchschnittliche Nordfriese sieht das offenbar nicht so eng:

Mittwochmorgen im Hafengebäude:
"Büschen pustig heute"
"Jo" 
"Weihnachten war schlimmer"
"Jo"
"Wir nehmen's wie's kommt"


Auch sehr schön:

 
Als ich dann auf Amrum ankam, regnete es eher schräg bis waagerecht, also bin ich erstmal ins Café geflüchtet. Nach kurzer Zeit traf dort auch eine kleine Hochzeitsgesellschaft ein. Eine Hochzeit? Oh je, die Armen, ausgerechnet bei diesem Sch...wetter... möchte man meinen. Doch weit gefehlt! Die ganze Gruppe trug durchsichtige Regencapes über ihren schicken Outfits, die Braut Gummistiefel unter ihrem weißen Kleid - und die Stimmung war prächtig! 👏👏👏

Mein Favorit aber ist und bleibt:

 
Fazit: ein Hoch auf die nordfriesische Gelassenheit, so kommt man definitiv leichter durch den Tag! 😂😂