Kleine Geschichten aus dem Inselalltag - Folge 3
In der Vorweihnachtszeit hat die Post bekanntlich viel zu tun. Es werden Geschenke bestellt, als Retoure zurückgeschickt, als Weihnachtspäckchen verschickt - viel los also. Die heutige Geschichte von Freundlichkeit hat zwei Teile. Beides sind wahre Geschichten, die sich in zwei verschiedenen Postfilialen in Deutschland genau wie beschrieben abgespielt haben.
Viel Spaß beim Lesen!
Eine Postfiliale im äußersten Süden Deutschlands:
Eine Kundin hat mehrere Päckchen mit Weihnachtsgeschenken an eine Packstation bestellt. Nun hat sie leider ihre Kundenkarte verlegt und wendet sich deshalb mit ihrem Personalausweis an den Schalterbeamten. Da die Päckchen obendrein an ihren Ehemann adressiert sind, hat sie sich sicherheitshalber auch noch eine Vollmacht ausstellen lassen. Sicher ist sicher, denkt sie. Doch weit gefehlt. Der gewissenhafte, gründliche, man könnte fast sagen pedantische Schalterbeamte weigert sich, die Päckchen herauszurücken. Auf die Frage der Kundin, wie sie denn nun an die Päckchen kommen könne, sagt er, diese würden an den Absender zurückgeschickt, sie müsse dann eben neu bestellen. Trotz Ausweis und Vollmacht. Das könne ja ein Betrug sein, da könne ja schließlich jeder kommen. Vielen Dank auch.
In der Postfiliale auf Föhr:
Als ich ein Weihnachtspäckchen verschicken möchte, bekomme ich am Nachbarschalter folgende Szene mit: Ein junge Frau möchte ein Päckchen abholen. Nachdem die Angestellte dieses aus dem Lager geholt hat, stellt sie fest: "Oh, das ist ja für Herrn XY, wer ist denn das?" Darauf die junge Frau: "Das ist mein Freund." Darauf die Angestellte: "Und der hat dich bestimmt ausdrücklich bevollmächtigt, das Päckchen für ihn abzuholen, oder?" Die junge Frau: "Ja." Die Angestellte: "Na gut, dann wollen wir mal nicht so sein." Und händigt das Päckchen aus.
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