Seiten

Montag, 30. Oktober 2017

Leben in der Großstadt? - Nein, danke!

In den letzten Wochen bin ich aus verschiedenen Gründen mal wieder durch die Lande gereist und dabei auch in Großstädten gewesen - Köln und Berlin hießen u.a. meine Ziele. So schön es auch ist, meine Freunde zu besuchen, ehemalige Lieblingskollegen zu treffen, zu quatschen, zu shoppen, durch die Innenstadt zu bummeln.... so klar hat es mir auch gezeigt, dass ich definitiv nicht in die Großstadt zurück will.
Ich glaube, dass es für Außenstehende nicht ganz leicht ist, sich vorzustellen, wie es sich anfühlt aus dem idyllischen Inselleben heraus plötzlich wieder mitten in der Großstadt zu landen. Darum versuche ich heute mal, euch das zu beschreiben:

Zunächst: ein Besuch in Köln fühlt sich seltsamerweise an wie ein einziges großes Déjà-Vu. Ich denke gleichzeitig "hier war ich doch gerade erst" und "Gott, ist das lange her". Als ob ich mich völlig irrerweise selbst in meinem alten Leben besuche... Abgedreht, ich weiß! 😅

Gleichzeitig komme ich mir irgendwie wie ein Außerirdischer vor, der nicht so recht hierhin gehört. Das fängt schon direkt bei der Ankunft an. Nach 8-stündiger Zugfahrt falle ich am Kölner Hauptbahnhof - dem Inbegriff von Trubel und Großstadthektik - aus dem Zug. Das erste, was mir auffällt: es stinkt! 😷 Wenn man aus der klaren Nordseeluft kommt, riecht man buchstäblich die schlechte Stadtluft. Als nächstes dann die Treppe nach unten in die Bahnhofshalle - Waaaahnsinn, soooo viele Menschen!! 😱 Alle haben es irgendwie eilig. Sie hasten und eilen und drängeln. Freundlich gucken tut da kaum einer. Und: es ist laut. Unfassbar laut!! 🙉 Wieso ist mir das früher nie aufgefallen?
Wie gut, dass ich direkt in die U-Bahn steigen kann. Auch das ein irres Gefühl. Früher hab ich mich täglich damit bewegt; jetzt muss ich Fahrpläne, Gleise und Ticketautomaten suchen. Dann fragt mich eine Frau: "Entschuldigung, sind Sie von hier?" Ich habe keine Ahnung, was ich antworten soll... 😕
Nix wie rein in die Bahn und raus aus der Stadt. Zum Glück wohnen meine Freunde in einem ruhigen Vorort. Puuh, durchatmen! 😊

Was mir in den folgenden Tagen sonst noch auffällt: Es ist dreckig. Müll liegt einfach so auf den Straßen herum, in den Ecken, neben den Mülleimern (!). Vieles ist kaputt. Scheiben an Bushaltestellen, Zäune, abgerissene Plakate. Es stinkt. Es ist laut. Sagte ich das schon? 😅
Als dann am Abend noch eine Anti-AFD-Demo direkt neben dem Tisch unseres Straßencafés vorbeizieht, mit allem drum und dran, Polizeiwagen vorweg und hinterher, Polizisten mit schusssicheren Westen, Parolen und Gegröle, da bin ich nur noch genervt. Hier fühle ich mich einfach nicht mehr wohl.

Ich habe gerne in Köln gewohnt. Nach dem Abi wollte ich unbedingt dorthin und eine Zeit lang war das auch genau richtig. Und ich kann auch verstehen, was daran toll ist: eine Großstadt bietet viele Möglichkeiten, Konzerte, Museen, Veranstaltungen, Shopping. Und natürlich ist sie nicht nur hässlich, sondern hat auch schöne Ecken. Aber: es sind eben Ecken. Die man kennen und suchen muss. Und die vielen tollen Möglichkeiten muss man auch erst mal nutzen. Ich hab das Gefühl, dass ich das sowieso nie wirklich getan habe und deshalb auch nicht vermisse.

Fazit: Ich komme gerne nach Köln. Ich habe ganz liebe Menschen dort, die mir wichtig sind und mit denen ich gerne zusammen bin. Für ein Wochenende ist so eine Stadt auch mal ganz nett.
Aber zum Leben? Nein, danke. Da passe ich einfach nicht mehr hin.



Montag, 23. Oktober 2017

10 Zeichen für den Inselherbst

Nach 10 Zeichen für den Inselfrühling und den Inselsommer präsentiere ich euch heute meine persönlichen, föhr-typischen

🍂 * 10 Zeichen für den Inselherbst * 🍂
  
1. Der Jahrmarkt kommt! Jedes Jahr ist der Jahrmarkt Ende Oktober das Highlight für alle Insulaner. Nach Ende der Saison trifft sich hier ein ganzes Wochenende lang Groß und Klein. Die Kinder sparen schon seit Wochen ihr Taschengeld und "ausgewanderte" Insulaner kehren extra dafür auf die Insel zurück. Es geht darum, Punsch zu trinken, Autoscooter und Breakdancer zu fahren (ja, sowas gibts hier 1x im Jahr 😉) und Zuckerwatte zu essen. Aber vor allem geht's ums sehen und gesehen werden. Jaja, der Inseltratsch...

2. Die Spinnen kommen auch... Draußen ist es nachts schon ganz schön kalt. Drinnen im Haus ist es warm. Viel Natur und Gärten bringen entsprechende Tiere mit sich. Größerer Art. Die von der schwarzen Sorte. Die Fenster öffnen muss man trotzdem. Muss ich mehr sagen? 😱

3. Die Fähren fahren wieder seltener. Nun haben wir ihn wieder, den "Zwischensaison"-Fahrplan. Die Fähren fahren deutlich seltener als im hochtouristischen Sommer. Und diese Fahrplan-umstellung muss man rechtzeitig bedenken, vor allem abends, wenn man am Festland war und schon um 18.40 Uhr das letzte Schiff auf die Insel ablegt.

4. Es ist viel weniger Verkehr. Wo sind die ganzen Autos hin? Es ist wieder ruhiger. Das merkt man auch am Verkehr. Wo die Autos im Sommer in Wyk aus allen Richtungen kommen, kann ich jetzt zumindest abends wieder ungestört über Sträßchen und Kreuzungen radeln. Autos? Fehlanzeige.

5. Die Fleece-, Regen- und Softshelljacken-Invasion beginnt. Den veränderten Anforderungen an meinen Kleiderschrank kann ich bei Gelegenheit mal einen eigenen Blogpost widmen - schicke Mäntel und Jäckchen braucht man hier jedenfalls nicht. Die Läden holen ihre prall gefüllten Funktionsjacken-Ständer wieder raus, denn was man wirklich braucht sind Fleece-, Softshell- und Regenjacken. Zur Not auch alle drei übereinander. 😊

6. Man freut sich auf heiße Getränke ☕. Tee, Punsch, tote Tante, Glühwein, Grog, Pharisäer... In Sachen Heißgetränke geben sich die Cafés hier wirklich alle Mühe! Da gibt's einiges durchzuprobieren 😋

7. Die Gärten werden winterfest gemacht. Im Moment sieht man sie wieder überall in ihren Gärten, die Einheimischen und auch die vielen Gartenfirmen. Da gilt es Strandkörbe und Möbel einzumotten, Kübel und Kästen zu leeren, Obst zu ernten, Sträucher zu schneiden, Laub zu kehren und für die Abholung in Säcke zu füllen... Natürlich muss man überall in Deutschland seinen Garten winterfest machen, doch ich werde das Gefühl nicht los, dass wir hier 1. deutlich früher damit dran sind und 2. "winterfest" auf einer Nordseeinsel eine ganz andere Bedeutung hat... ⛈⛄🌊😉

8. Der Veranstaltungskalender ist wieder ein dünnes Heftchen. Vorbei ist auch die Zeit der vielen touristischen Veranstaltungen. Nun sind die Insulaner wieder unter sich. Adé Fischmarkt!

9. Labello & Handcreme werden zu ständigen Begleitern. Natürlich ist das Wetter hier eigentlich das ganze Jahr über etwas rauer ist als in anderen Regionen (wie sagte eine Mutter trocken: "Der Herbst ist da. Oder er war nie weg." 😲). Trotzdem legt der ständige Wind jetzt deutlich zu. Der geht ganz schön durch. So werden Haargummi, Labello & Handcreme zu ständigen Begleitern.

10. Die Cafés und Lädchen schließen. Das Kino auch. Es ist Zapfenstreich!

Montag, 16. Oktober 2017

Ein Herbsttag

Nach gefühlt ewig langem Dauer-Nieselregen zeigte sich am Sonntag auch bei uns endlich mal wieder die Sonne! Also nichts wie raus! 🌞🍂🍁

mit dem Fahrrad durch den Herbstwald

Dunst über dem Watt

Drachen am herbstlichen Strand

Weißdorn (danke, Isa! 😉)

schöne Herbstfarben 🍁