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Freitag, 24. August 2018

Wattwanderung zum Kormoransand

Vor einiger Zeit habe ich an einem freien Sonntag an einer Wattwanderung teilgenommen. Ich hatte Lust, mal wieder so richtig raus ins Watt zu laufen, mal wieder eine richtige Urlauberaktivität mitzumachen, mal etwas ganz anderes zu sehen.
So ging es vom Dunsumer Deich raus in Richtung Kormoransand - einer großen Sandbank, die kurz vor Sylt liegt, auch bei Flut trocken bleibt und darum auch "Mutterbank" der Seehunde genannt wird. Mit 99%iger Wahrscheinlichkeit sollten wir dort Seehunde sehen, so unser Wattführer.
Eine Bemerkung zum Thema Wattführer: das Watt ist tückisch. Die Flut kommt bei auflaufendem Wasser nicht einfach von vorne auf einen zu, sondern läuft über Priele zum Teil auch seitlich und sogar von hinten heran. Darum sollte man nie ohne Wattführer zu so einer großen Tour aufbrechen. Die kennen sich aus, kennen die Lage der Priele und die Besonderheiten, müssen sich regelmäßig weiterbilden und können obendrein sehr viel Interessantes zu den Tieren im Nationalpark erzählen.

Los gehts also.

Bei Regen starten wir - erstmal durchs Wasser

Bei kräftigem Westwind oben dick eingepackt, unten barfuß, starten wir zunächst durchs Wasser. Wir weichen den Tangbüscheln aus, weil sich darunter oft scharfkantige Austern verstecken und platschen los, bis wir die erste trockene Sandwattzone erreichen. Unser Wattführer stoppt immer wieder, erklärt viel Spannendes über Krebse, Wattwürmer, Quallen und den Meersalat. Mit seiner Pforke gräbt er ganz gezielt die Tiere aus, die er uns zeigen will. Bis er die Pforke schließlich an einem sagenumwobenen alten Stein, der fast im Schlick versunken ist und angeblich die Lage einer versunkenen früheren Ortschaft markiert, tief in den Boden rammt. "Die bleibt hier, als Peilmarke für den Rückweg." Alles klar. So viel zur Orientierung im Watt.

Nach etwa 4,5km Wegstrecke über fast durchgänig sandiges und angenehmes Watt erreichen wir den Kormoransand. Faszinierend, wie sich plötzlich, mitten im Meer, vor uns eine riesige schneeweiße Sandbank erhebt. Bei gutem Wetter kann man hier picknicken und sogar im Priel baden.


Mitten im Watt erhebt sich eine riesige, schneeweiße Sandbank - der Kormoransand


Heute wird das eher nichts mit baden und picknicken. Es ist zu pustig. Nachdem wir anfangs zwei Regenschauer mitten im Watt auf uns haben niederprasseln lassen, scheint nun zwar die Sonne. Frisch ist es trotzdem. An der Nordsee muss man eben manchmal einfach über dem Wetter stehen.

Wir nähern uns langsam, denn tatsächlich: auf der Sandbank liegen Seehunde. Die wollen wir natürlich nicht verscheuchen. Etappenweise kommen wir ziemlich nah heran, nah genug, um den Geruch der Tiere aufzuschnappen. Es riecht... nach wilden Tieren. 🙊

Seehunde


Anschließend machen wir noch kurz Halt an der Fahrrinne. Sylt sieht hier zum Greifen nah aus, man kann schon die einzelnen Häuser erkennen. Rüber kann man nicht. Zwischen uns und der Insel der Schönen und Reichen liegt das Fahrwasser, mit über 30m Tiefe. Macht nichts. Wir bleiben hier auf der paradiesischen Sandbank, bevor wir den Rückweg nach Föhr antreten.



Sylt - unerreichbar hinter der Fahrrinne


Insgesamt 4h im Watt, 9km Wegstrecke über sandigen, unebenen Untergrund liegen nun hinter uns - das merkt man an den Füßen. Aber schön wars! 😊👍

Zum Schluss noch eine Quizfrage für alle Nordseefreunde:

Was hat es mit dieser Spur im Watt auf sich?

Was ist das?

Mittwoch, 15. August 2018

Zwei Meere, zwei Inseln - von Föhr nach Fehmarn

Vor einiger Zeit verbrachte ich mit meinen Freunden eine herrliche Woche Urlaub - ratet mal, wo? Richtig: an der Ostsee. 😀
Wie kommt man nun darauf, als Nordseeliebhaberin und Wahlinsulanerin an der Ostsee Urlaub zu machen? Ganz einfach: Wir wollten ans Meer. Wir wollten etwas Neues entdecken. Und es sollte für alle halbwegs gut erreichbar und nicht allzu weit sein. So landeten wir auf der schönen Insel Fehmarn. Eines gleich vorweg: gut erreichbar ist relativ. Selbst wenn man innerhalb seines eigenen hübschen Bundeslandes namens Schleswig-Holstein bleiben möchte. Dieses besteht nun mal aus Nordsee, Ostsee und dazwischen viel viel viel Gegend. Gute Anbindungen sind hier meistens eher Hoffnungssache. So habe ich festgestellt, dass man auch innerhalb eines Bundeslandes gut und gerne 7h und länger mit dem Zug unterwegs sein kann.

Wie war es nun als Nordseefan an der Ostsee?

Erstens: Fehmarn ist sehr schön! Ähnlich wie Föhr ist es eine überraschend große, abwechslungsreiche Insel mit einem Hauptort (Wyk bzw. Burg) und mehreren kleinen Dörfchen. Drumherum gibt es viel Natur, Felder, Wiesen und natürlich das Meer.

die Ostsee

Zweitens: Die Strände sind anders. Während wir hier auf Föhr feine Sandstrände mit Ebbe und Flut haben, hatten wir es auf Fehmarn überwiegend mit Kiesstränden (ohne Ebbe) zu tun. Das ist auf den ersten Blick etwas unbequem, weil man lieber die Schuhe anlässt anstatt barfuß zu laufen und beim Baden wie auf Eiern ins Wasser hineinwackelt. 😁😂 Auf den zweiten Blick hatten Fehmarns Strände aber durchaus Charme und wirkten fast schon ein bisschen skandinavisch.


Strand an der Ostseite Fehmarns

Drittens: Die Torten. Hier hat Fehmarn gewonnen. Eindeutig.


Muss ich mehr sagen?

Viertens: Die Dörfchen. Nett, idyllisch, verspielt, überschaubar, hier wie dort. Irgendwie haben mir die Reetdachhäuschen und Bauerngärten ein bisschen gefehlt. Na gut, ich schätze man kann nicht alles haben. 😉

Lemkenhafen auf Fehmarn

Ansonsten: Hier wie dort gibt es die ein oder andere Bausünde, sprich: viel zu große Hotels bzw. Ferienanlagen direkt ans Wasser gebaut. Da haben leider beide Inseln nicht richtig aufgepasst und nur aufs schnelle Geld geschaut.
Während man auf Föhr eher in Ferienwohnungen Urlaub macht, wimmelt es auf Fehmarn von sogenannten Ferienhöfen, also größeren Ferienanlagen, die Spielplätze, Aufenthaltsräume, Saunabereich und Grillplatz gleich mitliefern. Diese sind aber durchaus sehr idyllisch, sehr persönlich und wenn man Glück hat sogar mit nettem Familienanschluss an waschechte Norddeutsche! 😁
Und während man nach Föhr nur mit der Fähre anreisen kann, fährt man nach Fehmarn ratz fatz über eine Brücke und ist da. Das geht schnell, ist bequem und mit Sicherheit weniger wetter- und windanfällig als bei uns. Andererseits fehlt dadurch vielleicht auch ein klein wenig das echte Inselgefühl, wenn man nicht mit dem Schiff gefahren ist... aber dafür gibt es ja Kutterfahrten! 😉

Schön war's mit euch! 😚

Mittwoch, 8. August 2018

Nappi ist da!

Mit ein wenig Verspätung möchte ich euch hier an dieser Stelle Nappi vorstellen: mein neues Auto!!

Lange hat es gedauert, doch nun habe ich auch endlich vier Räder statt der ewigen zwei. Natürlich werde ich auch weiterhin viel Fahrrad fahren. Ich freue mich aber jetzt schon darüber, meine Getränke bei Regen und Sturm nicht mehr im Fahrradkorb nach Hause radeln zu müssen. 😃😊


Das Beste an Nappi ist das Kennzeichen NF: da gehör ich hin! 😻

*Nappi: eine niedliche Kurzform von Ninas Uppi, vielen Dank!