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Sonntag, 30. Dezember 2018

Geschichten von Freundlichkeit IV

Kleine Geschichten aus dem Inselalltag - Folge 4


10 Uhr morgens. Es klingelt an der Tür. Ich erwarte niemanden, wer kann das sein? Die Post? So früh?

Kaum habe ich auf den Summer gedrückt, betritt eine etwas ältere Frau das Treppenhaus und fängt in einem leicht leiernden Singsang an zu sprechen: "Guten Tag. Vielen Dank, dass Sie mir aufgemacht haben." Mein großstadtgeprägtes Gehirn fängt sofort an zu überlegen. Was will sie mir verkaufen? Will sie mit mir über die Abholzung des Regenwaldes sprechen? Die ich nur durch Beten zum richtigen Gott aufhalten kann? Hätte ich doch die Tür nicht aufgemacht!

Mein Irrtum könnte nicht größer sein. Die Frau: "Ich bin die Frau K. Ich wollte nur dem Herrn V. (mein Nachbar) eine Überraschung vorbeibringen, aber die hat nicht in den Briefkasten gepasst. Danke, dass Sie mir aufgemacht haben, dann leg ichs ihm einfach vor die Tür." Sprichts, legt ein Weihnachtspäckchen auf die Fußmatte und verschwindet wieder.

Freundlichkeit, einfach mal so. 😊

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Geschichten von Freundlichkeit III

Kleine Geschichten aus dem Inselalltag - Folge 3


In der Vorweihnachtszeit hat die Post bekanntlich viel zu tun. Es werden Geschenke bestellt, als Retoure zurückgeschickt, als Weihnachtspäckchen verschickt - viel los also. Die heutige Geschichte von Freundlichkeit hat zwei Teile. Beides sind wahre Geschichten, die sich in zwei verschiedenen Postfilialen in Deutschland genau wie beschrieben abgespielt haben.
Viel Spaß beim Lesen!

Eine Postfiliale im äußersten Süden Deutschlands: 
Eine Kundin hat mehrere Päckchen mit Weihnachtsgeschenken an eine Packstation bestellt. Nun hat sie leider ihre Kundenkarte verlegt und wendet sich deshalb mit ihrem Personalausweis an den Schalterbeamten. Da die Päckchen obendrein an ihren Ehemann adressiert sind, hat sie sich sicherheitshalber auch noch eine Vollmacht ausstellen lassen. Sicher ist sicher, denkt sie. Doch weit gefehlt. Der gewissenhafte, gründliche, man könnte fast sagen pedantische Schalterbeamte weigert sich, die Päckchen herauszurücken. Auf die Frage der Kundin, wie sie denn nun an die Päckchen kommen könne, sagt er, diese würden an den Absender zurückgeschickt, sie müsse dann eben neu bestellen. Trotz Ausweis und Vollmacht. Das könne ja ein Betrug sein, da könne ja schließlich jeder kommen. Vielen Dank auch.


In der Postfiliale auf Föhr:
Als ich ein Weihnachtspäckchen verschicken möchte, bekomme ich am Nachbarschalter folgende Szene mit: Ein junge Frau möchte ein Päckchen abholen. Nachdem die Angestellte dieses aus dem Lager geholt hat, stellt sie fest: "Oh, das ist ja für Herrn XY, wer ist denn das?" Darauf die junge Frau: "Das ist mein Freund." Darauf die Angestellte: "Und der hat dich bestimmt ausdrücklich bevollmächtigt, das Päckchen für ihn abzuholen, oder?" Die junge Frau: "Ja." Die Angestellte: "Na gut, dann wollen wir mal nicht so sein." Und händigt das Päckchen aus.

Freundlichkeit statt Misstrauen. Einfach mal so. 😊

Sonntag, 4. November 2018

Herbstwanderung

Wenn an einem freien Samstag im Herbst so richtig die Sonne scheint, dann gibt es nur eines: nichts wir raus! Also habe ich gestern kurzerhand meinen Rucksack gepackt und eine kleine Herbstwanderung unternommen! 🎒🏃🍄🍂🍁🌞
Von Wyk aus ging es los, am Radweg entlang in Richtung Nieblum. Der Weg ist schön abwechslungsreich, er schlängelt sich am Flugplatz hinaus (den Start einer kleinen Propellermaschine aus nächster Nähe beobachtet), durchs Wäldchen, durch die Dünen und zwischen Wiesen hindurch.

Herbstwald

giftige Herbstfreunde

Der Rückweg führte mich dann am Strand entlang, über den neuen Bohlenweg und den Deich. Herrliches Licht über der Ebbe!


am neuen Bohlenweg

zurück Richtung Wyk
kalter Wind auf dem Deich - und herrliche Sonne!

schöne Häuschen

Nach insgesamt knapp 4h war ich wieder zurück. Eine heiße Schokolade hat man sich nach so einer Tour bei 8 Grad, Sonne und kaltem Wind verdient, finde ich! 😉

Donnerstag, 27. September 2018

Geschichten von Freundlichkeit II

Kleine Geschichten aus dem Inselalltag - Folge 2


Donnerstag Abend nach der Arbeit. Noch schnell einkaufen, Einkäufe ausladen, Wäsche abnehmen, kochen, dann den Müll runterbringen. Mein einziges Ziel: ab aufs Sofa.

Als ich also gerade in Trainingshose und Gartenlatschen an der Mülltonne stehe... eine Stimme von links: "Willst du Birnen haben? Frisch gepflückt." 

Mein Nachbar von nebenan, mit dem ich noch nie mehr als ein "hallo" gesprochen habe, stellt eine Kiste frischer Föhrer Bio-Garten-Birnen auf den Parkplatz und verschwindet wieder im Haus.


Freundlichkeit. Gegenüber Fremden. Einfach mal so. 😊



Freitag, 24. August 2018

Wattwanderung zum Kormoransand

Vor einiger Zeit habe ich an einem freien Sonntag an einer Wattwanderung teilgenommen. Ich hatte Lust, mal wieder so richtig raus ins Watt zu laufen, mal wieder eine richtige Urlauberaktivität mitzumachen, mal etwas ganz anderes zu sehen.
So ging es vom Dunsumer Deich raus in Richtung Kormoransand - einer großen Sandbank, die kurz vor Sylt liegt, auch bei Flut trocken bleibt und darum auch "Mutterbank" der Seehunde genannt wird. Mit 99%iger Wahrscheinlichkeit sollten wir dort Seehunde sehen, so unser Wattführer.
Eine Bemerkung zum Thema Wattführer: das Watt ist tückisch. Die Flut kommt bei auflaufendem Wasser nicht einfach von vorne auf einen zu, sondern läuft über Priele zum Teil auch seitlich und sogar von hinten heran. Darum sollte man nie ohne Wattführer zu so einer großen Tour aufbrechen. Die kennen sich aus, kennen die Lage der Priele und die Besonderheiten, müssen sich regelmäßig weiterbilden und können obendrein sehr viel Interessantes zu den Tieren im Nationalpark erzählen.

Los gehts also.

Bei Regen starten wir - erstmal durchs Wasser

Bei kräftigem Westwind oben dick eingepackt, unten barfuß, starten wir zunächst durchs Wasser. Wir weichen den Tangbüscheln aus, weil sich darunter oft scharfkantige Austern verstecken und platschen los, bis wir die erste trockene Sandwattzone erreichen. Unser Wattführer stoppt immer wieder, erklärt viel Spannendes über Krebse, Wattwürmer, Quallen und den Meersalat. Mit seiner Pforke gräbt er ganz gezielt die Tiere aus, die er uns zeigen will. Bis er die Pforke schließlich an einem sagenumwobenen alten Stein, der fast im Schlick versunken ist und angeblich die Lage einer versunkenen früheren Ortschaft markiert, tief in den Boden rammt. "Die bleibt hier, als Peilmarke für den Rückweg." Alles klar. So viel zur Orientierung im Watt.

Nach etwa 4,5km Wegstrecke über fast durchgänig sandiges und angenehmes Watt erreichen wir den Kormoransand. Faszinierend, wie sich plötzlich, mitten im Meer, vor uns eine riesige schneeweiße Sandbank erhebt. Bei gutem Wetter kann man hier picknicken und sogar im Priel baden.


Mitten im Watt erhebt sich eine riesige, schneeweiße Sandbank - der Kormoransand


Heute wird das eher nichts mit baden und picknicken. Es ist zu pustig. Nachdem wir anfangs zwei Regenschauer mitten im Watt auf uns haben niederprasseln lassen, scheint nun zwar die Sonne. Frisch ist es trotzdem. An der Nordsee muss man eben manchmal einfach über dem Wetter stehen.

Wir nähern uns langsam, denn tatsächlich: auf der Sandbank liegen Seehunde. Die wollen wir natürlich nicht verscheuchen. Etappenweise kommen wir ziemlich nah heran, nah genug, um den Geruch der Tiere aufzuschnappen. Es riecht... nach wilden Tieren. 🙊

Seehunde


Anschließend machen wir noch kurz Halt an der Fahrrinne. Sylt sieht hier zum Greifen nah aus, man kann schon die einzelnen Häuser erkennen. Rüber kann man nicht. Zwischen uns und der Insel der Schönen und Reichen liegt das Fahrwasser, mit über 30m Tiefe. Macht nichts. Wir bleiben hier auf der paradiesischen Sandbank, bevor wir den Rückweg nach Föhr antreten.



Sylt - unerreichbar hinter der Fahrrinne


Insgesamt 4h im Watt, 9km Wegstrecke über sandigen, unebenen Untergrund liegen nun hinter uns - das merkt man an den Füßen. Aber schön wars! 😊👍

Zum Schluss noch eine Quizfrage für alle Nordseefreunde:

Was hat es mit dieser Spur im Watt auf sich?

Was ist das?

Mittwoch, 15. August 2018

Zwei Meere, zwei Inseln - von Föhr nach Fehmarn

Vor einiger Zeit verbrachte ich mit meinen Freunden eine herrliche Woche Urlaub - ratet mal, wo? Richtig: an der Ostsee. 😀
Wie kommt man nun darauf, als Nordseeliebhaberin und Wahlinsulanerin an der Ostsee Urlaub zu machen? Ganz einfach: Wir wollten ans Meer. Wir wollten etwas Neues entdecken. Und es sollte für alle halbwegs gut erreichbar und nicht allzu weit sein. So landeten wir auf der schönen Insel Fehmarn. Eines gleich vorweg: gut erreichbar ist relativ. Selbst wenn man innerhalb seines eigenen hübschen Bundeslandes namens Schleswig-Holstein bleiben möchte. Dieses besteht nun mal aus Nordsee, Ostsee und dazwischen viel viel viel Gegend. Gute Anbindungen sind hier meistens eher Hoffnungssache. So habe ich festgestellt, dass man auch innerhalb eines Bundeslandes gut und gerne 7h und länger mit dem Zug unterwegs sein kann.

Wie war es nun als Nordseefan an der Ostsee?

Erstens: Fehmarn ist sehr schön! Ähnlich wie Föhr ist es eine überraschend große, abwechslungsreiche Insel mit einem Hauptort (Wyk bzw. Burg) und mehreren kleinen Dörfchen. Drumherum gibt es viel Natur, Felder, Wiesen und natürlich das Meer.

die Ostsee

Zweitens: Die Strände sind anders. Während wir hier auf Föhr feine Sandstrände mit Ebbe und Flut haben, hatten wir es auf Fehmarn überwiegend mit Kiesstränden (ohne Ebbe) zu tun. Das ist auf den ersten Blick etwas unbequem, weil man lieber die Schuhe anlässt anstatt barfuß zu laufen und beim Baden wie auf Eiern ins Wasser hineinwackelt. 😁😂 Auf den zweiten Blick hatten Fehmarns Strände aber durchaus Charme und wirkten fast schon ein bisschen skandinavisch.


Strand an der Ostseite Fehmarns

Drittens: Die Torten. Hier hat Fehmarn gewonnen. Eindeutig.


Muss ich mehr sagen?

Viertens: Die Dörfchen. Nett, idyllisch, verspielt, überschaubar, hier wie dort. Irgendwie haben mir die Reetdachhäuschen und Bauerngärten ein bisschen gefehlt. Na gut, ich schätze man kann nicht alles haben. 😉

Lemkenhafen auf Fehmarn

Ansonsten: Hier wie dort gibt es die ein oder andere Bausünde, sprich: viel zu große Hotels bzw. Ferienanlagen direkt ans Wasser gebaut. Da haben leider beide Inseln nicht richtig aufgepasst und nur aufs schnelle Geld geschaut.
Während man auf Föhr eher in Ferienwohnungen Urlaub macht, wimmelt es auf Fehmarn von sogenannten Ferienhöfen, also größeren Ferienanlagen, die Spielplätze, Aufenthaltsräume, Saunabereich und Grillplatz gleich mitliefern. Diese sind aber durchaus sehr idyllisch, sehr persönlich und wenn man Glück hat sogar mit nettem Familienanschluss an waschechte Norddeutsche! 😁
Und während man nach Föhr nur mit der Fähre anreisen kann, fährt man nach Fehmarn ratz fatz über eine Brücke und ist da. Das geht schnell, ist bequem und mit Sicherheit weniger wetter- und windanfällig als bei uns. Andererseits fehlt dadurch vielleicht auch ein klein wenig das echte Inselgefühl, wenn man nicht mit dem Schiff gefahren ist... aber dafür gibt es ja Kutterfahrten! 😉

Schön war's mit euch! 😚

Mittwoch, 8. August 2018

Nappi ist da!

Mit ein wenig Verspätung möchte ich euch hier an dieser Stelle Nappi vorstellen: mein neues Auto!!

Lange hat es gedauert, doch nun habe ich auch endlich vier Räder statt der ewigen zwei. Natürlich werde ich auch weiterhin viel Fahrrad fahren. Ich freue mich aber jetzt schon darüber, meine Getränke bei Regen und Sturm nicht mehr im Fahrradkorb nach Hause radeln zu müssen. 😃😊


Das Beste an Nappi ist das Kennzeichen NF: da gehör ich hin! 😻

*Nappi: eine niedliche Kurzform von Ninas Uppi, vielen Dank!

Samstag, 28. Juli 2018

Sommer!!

Endlich, endlich, endlich - wir haben Sommer! Und was für einen!!

In meinen ersten beiden Jahren auf der Insel konnte ich die echten, heißen Sommertage leider an einer Hand abzählen. Ich dachte schon, ich könnte meine Sommertops entsorgen. Doch nun bekommen wir den Sommer doppelt und dreifach zurück! 🌞🌞
Schon im Mai hatten wir viele warme Tage mit stabilem sonnigen Wetter und etwa 25 Grad. Ich erinnere mich noch genau, dass wir immer gesagt haben: "Bei 25 Grad ist hier Sommer und Badewetter. Eine "3" vorne bei der Temperatur gibts hier eh nicht..." Doch weit gefehlt. Seit einigen Tagen (oder Wochen?) ist es nun heiß. 37 Grad war der Rekord diese Woche. Ich war jetzt schon so oft im Meer baden, wie in den ersten beiden Jahren insgesamt nicht. Ich liebe es!! 🌞⛵⛱🍨


Bald wird die Nordsee wegen Überfüllung geschlossen 😁

heiß, heißer, am heißesten 😅

Erfrischung gefällig?

im Watt ist es schön kühl

Erdbeermarmelade kochen 😋

Genießt den Sommer! 🌞

Freitag, 8. Juni 2018

Taufe im Großformat

Nachdem sie nun schon einige Wochen im Einsatz ist, wurde die nigelnagelneue Fähre der Wyker Dampfschiffsreederei heute getauft. Was für ein Ereignis!
Eine Schiffstaufe erlebt man nun wirklich nicht alle Tage. Die W.D.R. hatte sich entschlossen, dieses Fest öffentlich am Wyker Binnenhafen zu feiern. Das Wetter spielte fantastisch mit, und so lag die Fähre festlich geschmückt unter strahlend blauem Himmel im Hafenbecken.


die neue Fähre im Wyker Binnenhafen

Riiiiieeeesig sieht sie aus, wie sie da an der Mole liegt... doch der Anblick täuscht. Zu so einer Tauffeier gehören natürlich auch festliche Ansprachen durch Vertreter der Werft und der Reederei, die alle Zuschauer darüber aufklärten, dass es sich für die Meyerwerften eigentlich um einen eher kleinen Neubau gehandelt hat. Schließlich wird gerade die Aida Nova gebaut, in die unsere kleine schnuckelige Fähre sage und schreibe 55x hinein passt!! 😮😅

Nach den Ansprachen durch die Offiziellen schritt eine Föhrerin zur Tat und ließ mit den Worten

 "Ich taufe dich auf den Namen Norderaue - allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter'm Kiel" 

die Champagnerflasche gegen das Schiff knallen. Zum Glück zersprang sie gleich im ersten Versuch. Wobei das mit der Handbreit Wasser unterm Kiel hier ja schon mal ein Problem ist...😒 aber das ist ein anderes Thema.
Das Publikum applaudierte, die Fähre bedankte sich mit einem dreifachen lauten Tuuuuut, Tuuuut, Tuuuut 📢📢📢. Das war schon ein bisschen ein Gänsehautgefühl.
Die Reederei hat sich jedenfalls auch nicht lumpen lassen und Freibier für alle spendiert. Prost! 🍻

die Fähre hinter dem Rathausplatz - ein ungewohnter Anblick!

zahlreiche Gäste bei der Schiffstaufe

ganz schön groß...

Und warum heißt die Fähre nun eigentlich Norderaue? Das kann ich euch jetzt auch erklären: Norderaue ist der Name des Fahrwassers, in dem das Schiff zwischen dem Festland, Föhr und Amrum unterwegs ist. Der Name der alten Fähre "Rungholt" wurde mit Absicht nicht wieder verwendet, schließlich ist das sagenumwobene Rungholt einst im Meer versunken... und so soll es der neuen Fähre natürlich nicht ergehen! 🍀

Es grüßt die MS Norderaue / Wyk auf Föhr!

Samstag, 21. April 2018

Endlich...

Endlich, ach, was sage ich, ENDLICH ist der Frühling auch bei uns angekommen!! 🌞🌸
In letzter Zeit war ich ziemlich ausgehungert nach Sonne und Licht und Natur, was mit Sicherheit nicht nur an dem langen dunklen Winter, sondern auch an dem fehlenden Sommer letztes Jahr liegt. Drücken wir also die Daumen, dass es dieses Jahr mehr Sommer gibt! ✊
Heute jedenfalls habe ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder eine große Radtour über die Insel gemacht, raus aus Wyk, rein in die idyllischen Dörfchen und die Natur - und ich habe es ohne Ende genossen! 😊

unterwegs in der Marsch - Sonne satt (dazu noch ein kühler Wind)

die Schafe sind wieder da - auf frischem Grün (an den Bäumen noch eher spärlich...)

die Gänse sind auch da (Brandgänse? Ringelgänse?)

Suchbild 😉

Samstag, 14. April 2018

Balkongärtnerei

Letztes Wochenende hat die Sonne das erste Mal so richtig frühlingshaft vom Himmel gestrahlt. Leider hing ich mit einem blöden Husten zu Hause fest und konnte das tolle Wetter nicht so richtig genießen. Immerhin habe ich es mir für 1-2 Stunden auf meinem Balkon gemütlich gemacht. Dabei habe ich wieder Lust auf Blumen, Pflanzen und Balkongärtnerei bekommen! 🌷🌸🌺
Noch am gleichen Nachmittag habe ich die ersten Frühlingsblumen gekauft. Nun stehen auf meinem Balkon violette Hornveilchen, weiße Bellis und gelbe Stiefmütterchen und verteilen ihre ersten Farbtupfer.
Vorgestern habe ich dann im Supermarkt Clematis-Pflanzen entdeckt. Mein (unfassbar langer) Balkon hat rechts und links an der Hauswand jeweils Rankgitter aus Holz und ich hatte schon länger überlegt, wie ich diese nutzen könnte. Der erste Versuch mit einer Saat namens "blühender Gartenzaun", einer Mischung aus bunten Rankpflanzen, hatte leider nur zu vielen lange grünen Stängeln, aber keinen Blüten geführt. Also hab ich kurz entschlossen zwei Clematis mitgenommen - einen Versuch ist es bestimmt wert!
Eigentlich soll man mit dem Pflanzen ja bis nach den Eisheiligen warten. Aber gilt das auch für mehrjährige, also winterharte Clematis? Ich habe beschlossen: nein. Bei kalten 7 Grad und bedecktem Himmel hab ich sie heute kurzerhand eingepflanzt.
Jetzt heißt es Daumen drücken! 🌸🌺👍

noch etwas spärlich...

So sollen sie mal aussehen! 🌺

So auch! 🌸

Montag, 19. März 2018

Frühling in Sicht?!

So richtig ist der Frühling hier leider noch nicht in Sicht. Nachtfrost, Minusgrade, Handschuhe & Mütze, Eis kratzen - das volle Programm. 😒 Nachdem am Wochenende ein ordentlicher Sturm die gefühlten Temperaturen in den Keller getrieben hat, hat sich der Wind nun zum Glück beruhigt und die Sonne scheint. 🌞 Bei gerade mal einem Grad ist das zwar kalt, aber sehr schön. Schneeglöckchen und einige Krokusse habe ich auch schon gesichtet.

Da der Frühling draußen also noch etwas auf sich warten lässt, habe ich ihn mir zumindest ins Haus geholt:






Montag, 12. März 2018

Geschichten von Freundlichkeit I

 

Kleine Geschichten aus dem Inselalltag - Folge 1


Montag Abend auf dem Heimweg von der Arbeit. 
Ich stehe mit meinem Fahrrad im Dunkeln am Straßenrand, weil ich ein Geräusch gehört habe - etwas muss mir runtergefallen sein. Ich weiß bloß nicht, was und kann auch nichts finden (ist ja schließlich dunkel). 
Sofort bleibt eine Frau stehen: "Hast du etwas verloren? Warte, ich helfe dir suchen." Stehen wir also zu zweit im Dunkeln am Straßenrand und suchen. Wir wissen bloß nicht, was und können auch nichts finden.
Bleibt ein Mann stehen: "Sucht ihr was? Warte, ich leuchte mit dem Handy." 
Zack, gefunden. So einfach ist das. (War nur der Deckel vom Fahrradschloss.)

Freundlichkeit. Gegenüber Fremden. Einfach mal so. 😊



 

Donnerstag, 1. März 2018

Winterwunderland

Das eisige Winterhoch "Hartmut" hat ganz Deutschland im Griff.
Natürlich liegen auch auf Föhr die Temperaturen im Minusbereich - tagsüber, und nachts sowieso. Seit ein paar Tagen haben wir noch dazu jede Menge Schnee. Ich meine JEDE MENGE SCHNEE. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, jemals so viel Schnee gesehen zu haben (außer im Skiurlaub vielleicht). Einerseits sieht das natürlich sehr schön aus, wie ihr gleich sehen werdet. Die Kinder bauen Schneemänner und fahren Schlitten, für sie ist das ein wahres Winterwunderland!
Andererseits sorgt der viele Schnee aber auch für ein paar Schwierigkeiten - so bin ich in letzter Zeit nur noch zu Fuß unterwegs. Mit dem Fahrrad hab ich einfach keine Chance. Und meine Fähre von Amrum hat gestern Abend mit fast 3h Verspätung den Wyker Hafen erreicht und die Eisdecke, die sich im Hafenbecken gebildet hatte, durchbrochen, sodass ich um viertel nach 9 schließlich durch die Schneeberge nach Hause stapfen konnte 😅.
Jaja. Eigentlich mag ich es ja, wenn die Jahreszeiten so sind "wie sie gehören". Trotzdem wäre ich dann jetzt so langsam bereit für den Frühling! 😉

"meine" Straße im Schnee

Schneeberge am Hafen




die MS Uthlande im Schnee

Schnee und Eis auch an Bord

Sandwall im Schnee

Ja, sind wir denn am Nordpol?!

Sonntag, 18. Februar 2018

Shopping für Insulaner

Aufgrund der besonderen Insellage ist das mit dem Bummeln und Shoppen gehen hier bekanntermaßen nicht ganz so einfach. Während ich früher in Köln innerhalb von einer Viertelstunde mit der Bahn in der Fußgängerzone war, alle erdenklichen Geschäfte in kürzester Zeit erreichen oder auch mal schnell auf dem Heimweg von der Arbeit noch ein T-Shirt mitnehmen konnte, so sieht das hier auf Föhr ganz anders aus.

Erstens: auf der Insel selbst gibts nicht viel. Wir haben zwar eine Fußgängerzone mit Souvenir- und Dekolädchen, Teegeschäften und Buchhandlungen, dafür aber eher wenig Bekleidungsgeschäfte. Und die, die es gibt, haben nur eine sehr begrenzte Auswahl. Zweitens: auch auf dem nahen Festland liegt jetzt nicht unbedingt die gigantische Shopping-Metropole schlechthin. 😅
Fakt ist: der Norden Schleswig-Holsteins hat unheimlich viel Gegend. Und hübsche kleine Dörfchen. Die nächste größere Stadt ist allerdings einige Kilometer entfernt. So habe ich mir in letzter Zeit angewöhnt, alle möglichen Einkaufsgelegenheiten so gut wie möglich zu nutzen. Ein Wochenende bei Mama und Papa? Auf jeden Fall schnell zu dm und die Vorräte aufstocken. Ein Abstecher ins Schuhgeschäft wäre auch nicht schlecht. 😅

An diesem Wochenende ergab sich dann noch eine neue Shopping-Gelegenheit für mich. Meine liebe Chefin hatte mich gefragt, ob ich mit ihr und zwei anderen nach Flensburg zum Bummeln fahren möchte. Die Einleitung klang ungefähr so: "Wir machen am Samstag einen Tagesausflug aufs Festland, ich hatte mal wieder so Lust auf McDonalds!" 😂 Den gibts auf Föhr nämlich auch nicht (zum Glück).
Gesagt, getan. Morgens um halb 9 auf die Fähre, rüber aufs Festland, 60km nach Flensburg gedüst, abends um 8 wieder zurück. Was man den ganzen Tag über so macht? Lecker frühstücken gehen in der Niebüller Backstube, mittags ausgiebig essen im Café Extrablatt (hat man ja auch nicht alle Tage) und auf dem Rückweg noch bei besagtem Schnellimbiss anhalten. Gelegenheiten wollen schließlich genutzt werden. 😂 Und dazwischen nahezu sämtliche Geschäfte besuchen, die sich einem bieten. Wenn man schon mal da ist... 👜👝🎁👛

Fazit: Als Insulaner muss man die (Shopping-) Gelegenheiten nutzen, die sich bieten. Und Flensburg ist dafür wirklich eine Reise wert. Es ist ein überschaubares, hübsches Städtchen an der Förde, das alle Läden hat, die man eventuell möglicherweise ganz dringend mal wieder besuchen möchte.
Schön war's! 😉

Sonntag, 21. Januar 2018

10 Zeichen für den Inselwinter

Heute präsentiere ich euch, quasi als Finale meiner kleinen "Mini-Serie", meine persönlichen, besonders föhr-typischen


⛄ 10 Zeichen für den Inselwinter ⛄


1. Die Insulaner sind wieder unter sich. Mal abgesehen von den Tagen rund um Weihnachten und Silvester ist die Insel nun leer. Off-Saison sozusagen. Die Insulaner sind nun wieder unter sich. Das ist hier die Hoch-Zeit für das Vereinsleben! Anders als im Sommer fällt es schon auf, wenn man mal ein anderes Autokennzeichen als das heimische "NF" sieht.

2. Am Strand ist ebenfalls Winter. Wo sich im Sommer mehrere Reihen von Strandkörben im Sand, Badeinseln auf dem Wasser, DLRG-Hütten und Sonnenschirme tummeln, gibt es jetzt nichts als Sand. Und der wird gegen Wind und Wetter zu ordentlichen Türmen aufgeschoben.

3. Ruhe kehrt ein. Das ergibt sich quasi zwangsläufig aus dem zuerst genannten Punkt. Es herrscht kaum noch Autoverkehr. Es sind wenig Leute unterwegs, egal, wo man sich bewegt. Einkaufen? Herrlich entspannt mit noch 1-2 anderen Kunden im Laden. Anstehen an der Post? Wohl kaum. Abends durch die Wyker Sträßchen spazieren? Mutterseelenallein. 😊

4. Die Supermärkte haben sonntags geschlossen. Während woanders die Läden sonntags immer geschlossen haben, ist das auf Föhr wegen der vielen Urlauber zumindest im Sommer anders. Nun jedoch ist damit Schluss. Hatte man sich über den Sommer daran gewöhnt, im Notfall auch sonntags noch Lebensmittel holen zu können, heißt es jetzt wie überall: geschlossen!

5. Dicht ist dicht. Nicht nur die Supermärkte haben geschlossen. Auch viele Cafés. Restaurants. Lädchen. Das Schwimmbad. Das Kino. Alle dicht.

Dicht.

Auch dicht.

Leider ebenfalls dicht.

6. Das Wetter... ist manchmal toll. Ich sage nur Wintersonne, strahlendes Licht, eisglitzerndes Watt... leider ist es oft aber auch einfach nur bäh. Nass. Grau. Nieselig. Nebelig. Pustig. 🙇

7. Wiese?! Matschpiste! Nach dem ewig langen Dauernieselregen, der uns eigentlich seit November begleitet, ist die Wiese rund ums Haus mehr als aufgeweicht. Um nicht zu sagen ein einziger Matschhaufen. Wenn man da am Fahrradschuppen mal einen falschen Schritt tut, kann man sich gleich neue Schuhe holen! 😅

8. Man trägt viele, viele Kleidungsstücke. Gleichzeitig. Morgens vor dem Kleiderschrank stellt sich eher weniger die Frage nach diesem oder jenem Pullover. Besser gleich für das "und" entscheiden! 😉

9. Jaja, die Fähren... Dass der Fährfahrplan im Winter deutlich ausgedünnt ist, hatte ich, glaube ich, schon berichtet. Zusätzlich sollte man jetzt jedoch in jedem Fall regelmäßig einen Blick auf die aktuellen Meldungen werfen. Sturm, Ostwind, Niedrigwasser - im Winter gibt es viele Gründe, warum da oft nichts so läuft, wie geplant.

10. Aaaaber - der Winter hat auf Föhr eindeutig auch etwas sehr gemütliches!! 😊 Wenn abends die Lichter in den Friesenhäusern leuchten, nirgendwo mehr Gewusel herrscht, heiße Getränke angeboten werden, das Tempo noch ein bisschen langsamer läuft, als es das hier sowieso schon tut... dann macht der Inselwinter echt Spaß! 🍵

Sonntag, 14. Januar 2018

Fahrrad fahren im Winter!

Nachdem der Inselwinter sich bisher eher von der trüben, grauen, nasskalten und damit fiesen Sorte gezeigt hat, hatten wir heute endlich mal wieder Sonne! Juhu! 🌞
Den ein oder anderen Strandspaziergang hatte ich in letzter Zeit bereits gemacht und so zog es mich diesmal raus aus Wyk, endlich mal wieder "aufs Land", die Weite der Marsch, Friesenhäuschen gucken... also hab ich mich zu einer Fahrradtour im Winter entschlossen!

Dazu kann ich folgendes berichten: ja, ich habe mich sehr warm angezogen. Doppelte und dreifache Schichten, dicke Socken, Handschuhe, Mütze und Kapuze - der Wind ging trotzdem durch und durch. Damit er einem nicht zu sehr in die Ärmel, unter die Hose, durch die Mütze pfeift, muss man einfach ein bisschen Gas geben, dann wird es schon warm! 😉
Belohnt wurde ich dafür mit herrlichem Licht und viel Sonnenschein.

zugefrorene Gräben, eisiger Wind - und Sonne!
Das entschädigt hoffentlich dafür, wenn wir in den nächsten Tagen wieder zum grauen Dauer-Novemberwetter zurückkehren. 😟
Als ich zurück war, habe ich beschlossen, den Wildvögeln auch noch etwas Gutes zu tun.

Danke, Inga!

Und auch für mich selbst war dann wieder der gemütliche Teil des Winters angesagt 😊:

Vitamine und Spannung!